Nachdem wir im Frühjahr den Dressurplatz komplett neu eingezäunt hatten, war recht schnell klar, dass auch der große Platz nicht mehr lange auf eine kleine Rundumerneuerung warten kann.
Man hat der Einzäunung die vergangenen Jahre deutlich angesehen. Hier abgebrochene Pfosten, da notdürftig geflickte Bänder, ein angeschafftes Tor, welches darauf gewartet hat endlich verbaut zu werden und Grünschnitt der vor dem Winter noch erledigt werden musste.
Nachdem alle Materialien im Vorfeld besorgt wurden, hieß es am Samstagmorgen alle nötigen Werkzeuge an den Reitplatz zu bringen. Von Akkuschrauber, Motorsäge, Erdbohrer, Spaten, Vorschlaghammer und Erdanker war so ziemlich alles vertreten. All diese Geräte mussten von uns Mädels bedient werden. Bei manchem Gerät gar nicht so einfach ABER machbar!!! Wer es schafft ein Tier mit 500 Kilo Lebendgewicht zu kontrollieren, sollte auch in der Lage sein, einen Erdbohrer zu bedienen.
Viele Arbeiten liefen parallel. Während zuerst die alten Bänder und Isolatoren entfernt wurden, sind an anderer Stelle schon Löcher für die neuen Pfosten gebohrt worden. Manchmal fliegen einem Zufälle ja einfach so entgegen, oder wie in unserem Fall kam der Zufall auf dem Traktor vorbeigerollt und wir hatten das große Glück, dass uns Ottmar Luy seine Hilfe angeboten hat. Mit seinem Frontlader konnten wir die neuen Holzpfosten für das Tor einfach in die Erde drücken. Das war uns eine riesengroße Hilfe. Als wäre das nicht schon genug gewesen, hat er uns mit der Traktorschaufel auch noch die Eingänge der beiden Plätze gerade gezogen. Auch an dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an unseren spontanen Helfer.
Das Tor hat uns nochmal vor eine kleine Herausforderung gestellt. Da das Tor ein ordentliches Gewicht hat, haben wir als Gegenzug für die Belastung am Holzpfosten einen Spanngurt angebracht. Das hilft schonmal sehr gut, trotzdem müssen wir hier noch ein bisschen nacharbeiten und zusätzliche Verstärkungen anbringen.
Als alle neuen Isolatoren eingedreht, alle neuen E-Bänder gespannt, das Tor montiert und der Grünschnitt beendet war, standen wir stolz vor unserer erledigten Arbeit und konnten uns gegenseitig auf die Schultern klopfen...
Wie heißt es so schön „erst die Arbeit dann das Vergnügen“.
Am Sonntag war es wieder so weit…Unser monatlicher Ausritt stand an. Die Wetterprognosen waren leider nicht die schönsten aber was sollte schon passieren, außer, dass wir klatschnass nach Hause kommen würden.
Also ging es los, entlang an der Selz Richtung Groß-Winternheim. Nicht allzu weit weg von unserem Ausgangspunkt, damit wir bei einem Wetterumschwung doch recht schnell den Rückweg antreten konnten. Nach zwei schönen Trabeinheiten und herrlichen Gesprächen zwischen uns Reiterinnen, wurde es von jetzt auf gleich sehr ungemütlich stürmisch! Und zwar so stürmisch, dass sich die Bäume ordentlichen in sämtliche Richtungen neigten und uns allen doch ein wenig flau im Magen wurde. Einzig und allein die Pferde waren alle miteinander extrem cool!
Ein Teil von uns, hat sich für die ganz schnelle Variante im gestreckten Galopp entlang der Selz entschieden. Der andere Teil hat die Variante zu Fuß durchs Ort und entlang am Fahrradweg genommen. An was wir nicht gedacht hatten, waren die runterfallenden Walnüsse, die doch ordentliche Schmerzen bei einem Schlag auf den Kopf bereiten können. Zum Glück sind wir Reiterinnen, was die Sicherheit beim Sport angeht gut geschützt und tragen alle Reithelme. Die uns im Notfall nicht nur bei einem Sturz vom Pferd schützen, sondern bei stürmischen Wetter auch vor Walnüssen!!! Als wir die recht großen Äste auf den Wegen sahen, die durch den Wind abgebrochen und heruntergefallen waren, wurde uns erst richtig bewusst, wie gefährlich so ein Wetter doch werden kann.
Zum Glück sind wir alle heil zu Hause angekommen! Wir freuen uns schon auf den nächsten Ausritt am 07. November.