Als guten und schönen Brauch bezeichnete der evangelische Pfarrer Holger Scheid den ökumenischen Gottesdienst mit Tiersegnung, den er gemeinsam mit seinem katholischen Amtskollegen Pfarrer Thomas Winter zelebrierte.
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Bereits zum dritten Mal hatte die Reitabteilung der TSG Schwabenheim die Veranstaltung am Reitplatz organisiert, zu der die beiden Geistlichen stilvoll in einer von zwei Haflingern gezogenen Kutsche vorgefahren waren. Zahlreiche Pferde, Hunde und Katzen waren von ihren Besitzern mitgebracht worden, um gesegnet zu werden.
Durch Wiehern und Bellen wurden dann auch die Gebete und der Gesang der menschlichen Gemeinde zu den Gitarrenklängen untermalt. Am Altar aus Strohballen unter einem Rebkreuz mahnte Pfarrer Winter in seiner Predigt die Verantwortung des Menschen für die Tiere an. Sie lebten wie alle anderen Teile der Schöpfung von der Würde, die Gott ihnen gegeben habe, so der Seelsorger. Er wünsche sich deshalb, dass jeder Mensch für die Mitgeschöpflichkeit eintrete.
Mit einem Schmunzeln im Gesicht gab er abschließend seiner Hoffnung Ausdruck, dass seine Worte „nicht nur für die Katz‘“ gewesen seien, sondern auch für alle anderen Tiere. Jedes einzelne anwesende Tier wurde dann mit Weihwasser gesegnet. Den „Spritzer“ ließen sich die Vierbeiner auch anstandslos gefallen, wobei der eine oder andere Hund das Aspergill als willkommenes Spielzeug in Anspruch nehmen wollte, was jedoch aufgrund der Geschicklichkeit des Segnenden nicht gelang. Nach dem Schlusslied „Gottes guter Segen“ ging die Tiersegnung in ein geselliges Beisammensein über, bei dem die Kegelabteilung bestens für das leibliche Wohl sorgte. Insgesamt bot die Veranstaltung wieder einmal ein malerisches Bild unter freiem Himmel vom friedlichen Miteinander von Mensch und Tier.
Text: Joachim KühnFoto: Markus Pfeiffer