Ein ganz persönlicher Bericht
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Es herrscht jedes Jahr eine besondere Aufregung am Fronleichnamswochenende vor dem Start nach Weilmünster mit Pferdehänger und Wohnwagen. Schließlich ist es nicht nur das längste Turnier über 4 Tage, sondern auch das mit dem größten und bedeutendsten Starterfeld. Und es unter anderem um Qualifikationspunkte zur Deutschen Meisterschaft.
Extra früh aufgestanden, haben wir tatsächlich eine Wolkenlücke gefunden, um unseren treuen Vierbeiner Tiffy in den Hänger zu packen und uns auf den Weg in den Taunus zu machen.
Nach eineinhalb Stunden angekommen, hat uns der Regen empfangen, es hat sprichwörtlich wie aus Eimern geschüttet, wie gut, dass wir so früh waren, Pferd blieb erst mal im trockenen Hänger, wir im Auto. Einen Platz auf der völlig durchweichten Wiese zu suchen, wo wir für die nächsten 3 Nächte unser Lager aufstellen wollten, war erst mal sinnlos.
In der ersten Regenpause konnten wir Tiffy satteln, die Jugend startete an diesem Tag, also Alessa, zuerst im Trail.
Der Trailplatz war voller Pfützen, manch ein Pferd wollte da gar nicht durch, Tiffy ließ Alessa aber nicht im Stich, meisterte den Stangensalat souverän und siegte.
So hatten wir den ersten Pokal des Turniers im Auto stehen, das sah nur niemand, weil außer den vom Wetter angesäuerten Teilnehmern niemand in der Nähe war.
Die Jugendlichen hatten einen wirklich schweren Tag, denn es regnete den ganzen Tag ohne Pause in Strömen, so mussten sie im Regen warten, waren völlig durchnässt, hatten sich aber tapfer geschlagen.
Tiffy und Alessa erkämpften sich den zweiten Platz in der Reining und den zweiten Platz in der Western Horsemanship.
Inzwischen war auch Ralph mit Wohnwagen angekommen, völlig vermatscht, bis er sich auf die Wiese geschafft hatte.
So hatten wir wenigstens trockene Klamotten und Betten dabei.
Am Freitag dann meine ersten Starts auf dem Turnier der Kategorie C. Die beiden höchsten Leistungsklassen 1 und 2 waren zusammen gelegt, also mussten wir mal wieder gegen die Einser reiten.
Der Regen hatte aufgehört, Schuhe und mein Sattel waren allerdings vom Vortag noch nass- bäh.
Tiffy war an diesem Wochenende wohl in Trailform, wir siegten im Trail mit einem phantastischen Score von 71,5 gegen die Einser und belegten den 5.Platz in der Western Horsemanship.
Samstag das Turnier der Kategorie A.
Inzwischen schien die Sonne, die Böden waren trocken, ebenso Hosen und Schuhe, die Stimmung gut.
Dafür sorgten noch zusätzlich Katharina und Jenny aus der Schwabenheimer Reitabteilung, die zum Anfeuern kamen und außerdem gute Laune mitbrachten.
Es half, wir siegten wieder im Trail, wieder ein Score von 71,5!
Das war schon fast unheimlich.
Sonntag: Es kann ja nicht schon wieder klappen.
Es ging um die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft. Gegen manch einen Konkurrenten, zu dem ich jahrelang in Ehrfurcht aufblickte, jetzt konnte ich gegen ihn bzw. sie reiten. Es war ein Stangensalat, der es in sich hatte, mit engen Wendungen und kurzen Wegen. Ich war vorletzte Reiterin und konnte daher sehen, welche Probleme mancher hatte.
Tiffy hatte sich zum Glück gar keine Gedanken darüber gemacht, war völlig cool und meisterte auch diesen schwierigen Parcours souverän, berührte keine Stange, erntete überall Pluspunkte und erhielt die Traumwertung von 73,5 Punkten. Sieg mit Abstand, unser vierter Pokal bei vier Trail-Starts an diesem Wochenende.
Bild_08.JPGInzwischen knallte die Sonntags-Sonne heiß vom Himmel die schwüle Luft kündete die nächsten Gewitter an, doch das war uns egal, wir konnten unser treues Pferdchen, das sich so konzentriert und angestrengt hat, wieder einpacken und es endlich heim auf die Koppel fahren.
Danke Tiffy.
Liebe Mitreiterinnen der Reitabteilung,
ich weiß, es nervt ab und zu, wenn auf dem Reitplatz die Stangen rumliegen und ich weiß es zu schätzen, dass Ihr nicht darüber meckert. Dass die Stangen da liegen bleiben können, hat sicher auch zu den Erfolgen beigetragen. Auch Euch danke!
Katja Seuwen
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