Nach monatelanger Planung war es am vergangenen Sonntag endlich soweit und wir konnten unsere Gäste zur 2. Reiterrallye der TSG Schwabenheim begrüßen.
Die Veranstaltung im letzten Jahr war schon mehr als gelungen aber in diesem Jahr, hatten wir noch eine erhebliche Steigerung zu erwarten. Wir wollten unbedingt mehr Publikum anziehen und haben mit zusätzlichen Plakaten und einer Anzeige im Amtsblättchen unser Ziel erreicht. Das Weingut rundum Gerhard Wolf hat uns seinen Schankwagen zur Verfügung gestellt, der natürlich ein Blickfang und Anziehungsmagnet für die Fahrradfahrer und Spaziergänger war. Und mit der logistischen Versorgung von „martin´s weinklang“ konnte einem reibungslosen Ablauf also nichts mehr im Wege stehen.
Unsere Aufregung stieg rasant an, als um 07:30 Uhr die ersten Gespanne mit Pferdehänger angefahren kamen. Zum Glück durften wir die Besucher auf einen nahegelegenen Stoppelacker vom Sonnenhof lotsen, sonst hätte es zu logistischen Problemen kommen können.
Pünktlich ab 08:00 Uhr haben wir im 8 Minuten Takt insgesamt 26 Teams auf eine knapp 15km lange Strecke geschickt. Steil bergauf, steil bergab, durch kleine Wälder, an Weinbergen entlang und auch zwischen Stoppeläckern führte unsere sorgfältig ausgesuchte Route entlang. Absolutes Highlight war ein kleiner Panoramaweg oberhalb von Nieder-Hilbersheim. Unterwegs mussten die Teams an vier Stationen Rast machen und knifflige, witzige aber auch lehrreiche Aufgaben lösen. Nach der ersten halben Stunde hoch zu Ross hieß es oberhalb der Zoth-Hütte „Randvoll“. Jeweils ein Pferd-Reiter Paar musste einen mit Wasser gefüllten Becher über eine vorgegebene Strecke im Schritt / Trab oder Galopp zurücklegen. Es durfte nur möglichst wenig Wasser verschüttet werden. Tatsächlich gab es Teams, die diese Aufgabe in der schnellsten Gangart mit Bravour bestanden haben. Auf dem nächsten Streckenabschnitt hieß es ab ins Tal und „auf geht´s zu Pauline“. Schaut genau hin, ist Pauline wirklich richtig angezogen? An dieser Station stand unser treues Holzpferd Pauline gestriegelt und geschniegelt brav im Schatten und hat gewartet. Aus insgesamt sechs eingebauten Fehlern mussten vier gefunden werden. Man musste schon genau hinschauen, um zu sehen, dass der Sattelgurt nicht richtig verschnallt, oder der Steigbügelriemen verdreht eingehängt war. Nachdem sich jeder liebevoll von Pauline verabschiedet hatte, ging es wieder bergauf hoch aufs Plateau von Engelstadt. Die Teilnehmer konnten hier die ein oder anderen Wege nutzen, um den nächsthöheren Gang einzuschalten, bis beim „Who is Who der Pferderassen“ die Pferdekenntnis gefragt war. Pferdebilder mussten den jeweiligen Rassen zugeordnet werden. Gar nicht so einfach, wenn es Pferde gibt, die sich verdammt ähnlich sehen aber doch unterschiedlichen Rassen angehören. Auch für die Kinder waren wir bestens vorbereitet. Sie hatten sichtlich Spaß dabei das Einhorn, den Esel und Rosalie von Prinzessin Lillifee zuzuordnen. Und ab ging es auf den Panoramaweg. Hier war unsere Ansage „einfach nur den Ausblick genießen“.
Auf dem letzten Streckenabschnitt kam man unweigerlich an der letzten und durchaus ereignisreichsten Station vorbei. An Station vier haben wir „Schwabenheims next top horse“ gesucht.
Innerhalb von 30 Sekunden mussten sich die Teams aus einer Kleiderkiste bedienen und sich in Schale schmeißen. Aber das war nicht alles, währenddessen mussten knifflige Fragen beantwortet werden. Der krönende Abschluss war ein Polaroid Bild, das von den Stationsbetreuern geschossen wurde und später noch zu einem Ehrenpreis beitragen sollte.Am Reitplatz wieder angekommen war noch lange nicht Schluss. Jetzt hieß es erstmal ab auf den Trailparcours. Rückwärts durch eine Strohballengasse, ab durch den Wassergraben, mit dem Besen Tore vom Pferd aus schießen, statt Eierlauf gab es einen Apfelritt, Gummipferdchen hinter sich herziehen ja sogar das alte Nachthemd von Oma musste ordentlich auf eine Wäscheleine gehangen werden. Zum Schluss musste jeder noch das Gewicht eines gefüllten Heunetzes abschätzen.
Jetzt war erstmal Pause angesagt. Erst wurden die Pferde mit Wasser und Äpfeln versorgt, die uns der Obsthof Gottschalk spendiert hat. Einfach so, weil sie unsere Aktion toll finden und wir als kleine Abteilung sowas tolles auf die Beine stellen. Danach kamen die Reiter dran. Jeder hat die kühlen Getränke, ein Steak im Brötchen oder ein Stück Kuchen sichtlich genossen.
Mit einer leichten Verzögerung ging die Siegerehrung los. Das erste Schleifchen haben unsere Freunde der Kegelabteilung erhalten. Für die Jungs ist einfach immer klar – „wenn Ihr uns braucht, helfen wir euch“! Und das schon seit Jahren. Sie sorgen immer für die besten Steaks und Bratwürste vom Grill. Vielen Dank dafür.
Die Aufregung war bei einigen Teams nicht mehr auszuhalten also ging es los. Zuerst haben wir endlich „Schwabenheims next top horse“ gekürt. Die Teams durften sich gegenseitig selbst bewerten und das schönste/lustigste Foto bewerten. Als ganz klarer Sieger ging hier das Team „Mini Me“ hervor. Die beiden waren sehr überrascht und haben sich umso mehr über ihren Preis gefreut. Ganz zu Anfang haben wir uns einen Sonderpreis zur Seite gestellt, den ein ganz besonderes Team erhalten sollte. Die „Fantastic four“ durften diesen Preis ganz stolz nach Hause tragen. Warum? Weil sich ihr Pferd Bill unterwegs sehr unschön am Hinterbein verletzt hat. Nach der Erstversorgung am Reitplatz hat die Besitzerin entschieden, den Trailparcours noch zu reiten. Einen Tag später hat uns die freudige Nachricht erreicht, dass es schlimmer aussah als es war. Die Wunde sieht gut aus und das Bein ist nicht einmal geschwollen. Tapferer Kerl! Jetzt ging es aber richtig los, jedes Team wurde einzeln vorgestellt und da niemand bei uns ohne Erinnerung und Geschenk nach Hause geht, haben alle Teams eine Teilnehmerschleife in unseren Vereinsfarben und ein kleines Überraschungsgeschenk erhalten.
Zum Schluss war klar, drei Teams sind übrig! Aber wer hat gewonnen? Das Team „Isi Ghostbusters“ durfte ganz souverän den dritten Platz mit nach Hause nehmen.
Auf der zweite Stufe des Siegertreppchens durften sich „Diversity“ positionieren. Völlig unerwartet und überglücklich haben sie den Preis entgegengenommen und sich von ihren Fans feiern lassen.
Jetzt war klar, dass der erste Platz an das fabelhafte Team der „White Proscheckos“ ging. Die beiden Reiterinnen haben mit ihren beiden Islandpferden alle Aufgaben unglaublich professionell gelöst und hatten von Beginn an einfach eine Menge Spaß. Herzlichen Glückwunsch, Ihr habt Euch den Sieg verdient.
Nach der Siegerehrung wurden wir mit Komplimenten und Schulterklopfen von allen Seiten für diese gelungene Veranstaltung beglückwünscht. Auch in den sozialen Netzwerken und per E-Mail wurde sich noch einmal ausdrücklich für die tolle Orga, den herzlichen Empfang und die bombastische Stimmung bedankt. Als der Satz „das war im Gesamtpaket eine erhebliche Steigerung zum letzten Jahr“ fiel, schoss unsere Freude und unser Stolz bis ins Unermessliche.
An dieser Stelle möchte ich mich ausdrücklich bei allen Stationshelfern bedanken, die über fünf Stunden draußen im Feld unsere Teams betreut haben. Vielen Dank auch an alle Helferinnen und Helfer die spontan eingesprungen sind und einfach gesehen haben wo gerade etwas gebraucht oder erledigt werden muss. Ich ziehe meinen Hut vor unseren Partnern und Freunden, die uns an allen Ecken und Enden unterstützt haben wo es nur ging. Ohne so eine Unterstützung ist so eine Veranstaltung einfach nicht umsetzbar!
Mein größter Dank geht allerdings an das beste Orga-Team, das man sich nur wünschen kann.
Uns standen die Haare zu Berge, wir waren kurz vorm Verzweifeln, wir haben gegrübelt viel gelacht aber auch viel verflucht – und am Ende war alles mehr als perfekt. Ein unendliches Dankeschön geht an dieser Stelle an Anouk Hangen, Claudia Herrendoerfer, Martina Dick und Alexandra Berg.
Vielen Dank und übrigens, „nach der Rallye ist vor der Rallye“ ;-)
Myriam